Arbeitskreis Kölner Achivarinnen und Archivare

Wie alle großen Dombauhütten des Mittelalters besaß auch die Kölner Bauhütte ein bedeutendes Archiv, in dem die Bauakten, Rechnungen und Zeichnungen aufbewahrt wurden. Nur wenige dieser mittelalterlichen Bauhüttenarchive sind noch erhalten, wie etwa das Archiv des Mailänder Dombaus. Das Kölner Archiv wurde von den französischen Revolutionstruppen 1794 nach Paris verschleppt und gilt bis heute als verschollen.

In Köln sind daher nur wenige Nachrichten und Zeichnungen aus mittelalterlicher Zeit erhalten, darunter der berühmte Fassadenriss F. Erst mit der Neueinrichtung der Dombauhütte im Jahre 1823 beginnt auch wieder eine geregelte Aktenverwaltung, die bis heute weitergeführt wird. Das Dombauarchiv umfasst heute nahezu den gesamten Aktenbestand zum Dombau seit 1816 sowie ca. 20.000 Pläne und Zeichnungen, einen umfassenden Bestand an historischen und zeitgenössischen Fotografien und eine große Fachbibliothek mit ca. 25.000 Bänden und 230 laufenden Veröffentlichungen. Hinzu kommt eine Kunstsammlung mit Gemälden, Grafiken und kunstgewerblichen Objekten. Eine umfangreiche Dreikönigensammlung bietet zudem Bildzeugnisse und wissenschaftliche Literatur zu den Heiligen Drei Königen.

In der Modellkammer des Domes werden u. a. Hunderte von Gipsmodellen des 19. und 20. Jahrhunderts, aber auch originale Skulpturen des mittelalterlichen Petersportals aufbewahrt.

Das Dombauarchiv ist heute eine wissenschaftliche Institution, die die Domforschung auf vielen Gebieten anregt, betreut und publiziert. So obliegt dem Dombauarchiv beispielsweise auch die Redaktion des vom Zentral-Dombau-Verein herausgegebenen wissenschaftlichen Jahrbuches „Kölner Domblatt“.